Die SPD – Fraktion Vettelschoß beantragt folgenden Punkt auf die Tagesordnung der 42. Gemeinderatssitzung zu setzen:
Kindertagesstätten Ortsgemeinde Vettelschoß
Die Vorkommnisse der jüngsten Vergangenheit, über die der Gemeinderat in der Januarsitzung (41. Sitzung des Ortsgemeinderates Vettelschoß) auf Antrag der SPD-Fraktion unterrichtet wurden, sowie die Elterninitiative zur Novellierung des Kindertagesstättengesetz (KitaG) des Landes Rheinland-Pfalz im Hinblick auf das Gute-Kita-Gesetz des Bundes bestärken uns darin, dass sich die Ortsgemeinde als Träger der beiden Einrichtungen in Vettelschoß und Kalenborn mit der aktuellen und zukünftigen Situation befassen muss.
Die KiTa Vettelschoß war gezwungen, aufgrund von Personalmangel ihre Öffnungszeiten zu reduzieren. Das versetzte Eltern, die keine Ersatzbetreuung vor Ort haben und berufsbedingt aus Vettelschoß auspendeln, in Sorge. Die größte Not konnte aufgrund der Elterninitiative durch Betreuungszeiten von 7.15 Uhr bis 7.45 Uhr beseitigt werden. Hier gilt der Dank allen Beteiligten, die zu dieser Lösung beitragen. Die Kindertagesstättenleitung leistet seit Jahren Außergewöhnliches bei der Sicherstellung der Betreuung trotz vieler Umstellungen aufgrund von Erkrankungen, Schwanger-/Mutterschaft, Befristungen, Schwankungen in der Zusammensetzung der Gruppen … Auch ihr gebührt Dank und Anerkennung.
Dass es Fachkräftemangel gibt, ist seit geraumer Zeit bekannt, dass dieser sich weiter verschärfen wird, wenn alle Einrichtungen eine Siebenstundenöffnung anbieten sollen, ist vorhersehbar.
Wie kann einem Fachkräftemangel begegnet werden? Wird es zukünftig die Regel, auch nicht fachkundiges Personal stärker in die Betreuung einzubeziehen? Wenn ja, unter welchen Voraussetzungen bei welchen Vorgaben? Können Tagesmütter, Kinderpfleger, Grundschulpädagogen, Eltern, Großeltern, ehem. Erzieher, Studierende in sozialen Berufen …, falls ja wie eingesetzt werden? Wie sollte die Fachkraft-Kind-Relation aussehen (mindestens, bestenfalls)? Die Relation aus wissenschaftlichen Untersuchungen (bis 1 Jahr = 1:2, unter 3 Jahren 1:3 bis 1:4, ab 3 Jahren 1:9) erscheint ob des Fachkräftemangels utopisch.
Das Erreichen einer ausreichenden Personaldecke muss oberstes Ziel sein, um Öffnungszeitkürzungen, Reduzierungen des Angebotes oder der Belegkapazität zu vermeiden.
Reichen zwei Springerkräfte in der gesamten VG Linz à 30 Std/Woche?
Sollten alle Kindertagesstätten in einem Zweckverband auf VG-Ebene geführt werden?
Könnten so die zahlreichen Befristungen minimiert und damit die Bindung der Fachkräfte an die VG Linz erhöht werden?
Wie kann die Attraktivität, in einer Einrichtung in Vettelschoß oder Kalenborn tätig zu sein, weiter erhöht werden?
Wie die Bereitschaft, ganztags und/oder nachmittags zu arbeiten?
Damit wir uns über die Kindertageseinrichtungen der Gemeinde ein umfassendes Bild machen können, bitten wir um Beantwortung nachstehender Fragen:
Wie ist die aktuelle Altersstruktur unseres Kita-Personals?
Gelingt es, Praktikanten, Buftis, Sprachförderung … in ausreichendem Maße zu gewinnen?
Wie sind die aktuellen Zahlen an Betreuungsbedarf innerhalb der nächsten 3 Jahre?
Wie hat sich die Anmeldesituation hinsichtlich der U3-, U2-Betreuung entwickelt? Was wird für die kommenden Jahre erwartet?
Gibt es zurzeit Wartelisten?
Welche Gruppenstruktur (bei Anzahl der Kinder) haben unsere Einrichtungen zurzeit?
Wie hat sich die Übermittagbetreuung mit Essensverpflegung entwickelt?
Was ist für die kommenden Jahre zu erwarten?
Wie ist die Zufriedenheit mit dem Mittagsverpflegung?
Soll in der Kita Kalenborn die gleiche Verpflegung angeboten werden wie in Vettelschoß?
Ab wann müssen in der KiTa Kalenborn die Öffnungszeiten verändert werden (7-Stunden-Regel)? Werden Um-/Erweiterungsbauten über den vorgesehenen Küchenumbau hinaus notwendig?
Wie viel zusätzliches Personal (Erzieher, Wirtschaftskraft) muss eingestellt werden?
Welche Auswirkungen hätte die Bebauung Baugebiet Kalenborn III – V auf die Anmeldezahlen, stünde eine Erweiterung an, wären Zuschüsse zu erwarten, wenn ja in welcher Höhe?
Wie hat sich die Kooperation mit der Behindertenwerkststatt St. Katharinen entwickelt (Küchenhilfe), wird sie fortgeführt, kann/soll das in Vettelschoß/Kalenborn (auch Grundschule) erweitert werden (Inklusion = schon die Kleinsten lernen, dass Menschen mit Einschränkungen gleichwertig sind.)?
Welcher Bedarf an Unterhaltungsarbeiten in den bestehenden Einrichtungen besteht (Sanitäranlagen, Heizung, Innentüren, Fenster, Möblierung, Außengelände …..) in den nächsten Jahren?
Wir regen die Einberufung eines runden Tisches an:
KiTa-Personal, Elternvertreter, Jugendpflege, Sachbearbeitung VG Linz, Vertreter Gemeinderat Vettelschoß … – möglichst noch im Februar 2019.
Welche Anregungen soll die Ortsgemeinde Vettelschoß für seine Einrichtungen zur Umsetzung der Novellierung des KitaGesetzes des Landes RLP in Zusammenhang mit dem Gute-KiTa-Gesetz des Bundes geben? Das Bundesgesetz soll Ungleichheiten in der KiTa-Betreuung in Deutschland beseitigen.
Das Land RLP bietet entgegen der meisten anderen Bundesländer bereits heute
• Beitragsfreiheit (zukünftig schon ab 2 Jahren)
• Ganztagesbetreuung
• gute Qualität bei frühkindlicher Förderung
• nahezu flächendeckendes Betreuungsangebot für Kinder über 2 Jahren
Das Land wird eine Weiterentwicklung an Qualität und Teilhabe per Vertrag mit dem Bund regeln. Hierzu beitragen sollen die örtlichen Träger, die Jugendhilfe, freie Träger, Sozialpartner und Elternvertreter. Dem könnte der runde Tisch Rechnung tragen.
Nähere Informationen zur Novellierung des KitaG in RLP bitte hier entnehmen:
www.kita.rlp.de/de/themen/kitagesetz-novelle
Wir halten es für geboten, Bedürfnisse, Machbarkeit, Anregungen, Kritik vor Ort zu ermitteln und das Ergebnis in das Novellierungsverfahren einzubringen. Darüber hinaus sollen auch Erwartungen an uns, die Gemeinde Vettelschoß, nachgefragt und beleuchtet werden.