Auf Antrag der SPD zum Bearbeitungsstand des Förderantrags im K 3-Programm für den Rad- und Gehweg von Oberwillscheid bis Willscheid sprachen sich während der Gemeinderatssitzung alle Fraktionen sowie der Ortsbürgermeister gegen die Antwort der Fachabteilung der Verbandsgemeinde Linz (VG Linz) aus. Die VG Linz teilte schriftlich mit, dass ein Antrag bislang durch die VG Linz nicht eingereicht worden ist. Zum einen seien die Planungsunterlagen und eine Kostenschätzung des LBM noch nicht vorliegend. Zum anderen sehe die Verbandsgemeindeverwaltung die Chancen auf Förderung im K 3-Programm als gering an.
Grundsätzlich können Geh- und Radwege aus Gründen der Luftreinhaltung gefördert werden. Aus diesem Grund wurde die Maßnahme in die Vorschlagliste im Kreis Neuwied aufgenommen und vom zuständigen Ministerium akzeptiert.
Dem nun vorgeschlagenen Vorgehen der Fachabteilung der VG Linz, es aus dem Glauben auf geringe Chancen erst gar nicht zu versuchen, stand der gesamte Ortsgemeinderat ablehnend gegenüber. Durch die Fachabteilung VG Linz wurden weitere Möglichkeiten der Förderung aufgezeigt. Einmütig entschied der Gemeinderat, die Verbandsgemeindeverwaltung aufzufordern, einen Antrag nach Vorlage und Prüfung der Planunterlagen des LBM einzureichen.
Die SPD-Fraktion hatte eine Begründung des Antrages vorbereitet. Diese wurde während der öffentlichen Gemeinderatssitzung an die Ratsmitglieder und die Gemeindeverwaltung verteilt.
Der Begründungsvorschlag zum K 3–Programm der SPD-Fraktion im Wortlaut:
„Vettelschoß besteht aus den Ortsteilen Kalenborn/Oberwillscheid und Vettelschoß/ Willscheid. Die Ortsteile sind durch die L252 miteinander verbunden. Die L252 verfügt derzeit über eine zweispurige Fahrbahn ohne zusätzliche Vorkehrungen für Fußgänger bzw. Radfahrer. Die Straße ist stark frequentiert, da ein Großteil des innerörtlichen Verkehrs, aber auch des Durchgangsverkehrs in Richtung Windhagen und Neustadt über diese Straße abgewickelt wird. Dabei handelt es sich sowohl um Pkw-Verkehr, als auch um Last- und Schwerlastverkehr.
Alle öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde wie Grundschule, Kindertagesstätte, Sporthallen, Sportplatz, Tennisanlagen, Bürgerhaus, Grillhütte, Gemeindebüro, Friedhof, aber auch der öffentliche Badesee, die Pizzeria, die Eisdiele, die Bücherei, die Kirchen, die Sparkasse, Geschäfte, Arztpraxen, Krankengymnast, Masseur, Zahnarzt, Heilpraktiker, Apotheke … liegen im Ortsteil Vettelschoß. Der Zugang zu diesen Einrichtungen für die Bewohner des Ortsteils Kalenborn/Oberwillscheid erfolgt in der Regel über die L252.
Kalenborner Kinder, Jugendliche, Erwachsene könnten und würden auf einem sicheren Rad-/Gehweg in wachsendem Maße zu Fuß oder per Rad (Vor allem seitdem es Elektrofahrräder gibt, wünschen sich auch vermehrt Senioren diesen Radweg!) – oder auch per elektrischem Rollstuhl – von Kalenborn/Oberwillscheid nach Vettelschoß gelangen. Dies wird eine Vielzahl an motorisierten Fahrten (Auto, Motorrad, Mofa) ersetzen und Immissionen vermeiden.
Noch müssen Fußgänger und Radfahrer – ohne sicheren Rad- und Gehweg – die recht schmale Landesstraße nutzen. Nicht nur in den Jahreszeiten, in denen es früher/länger dunkel ist, stellt dies eine nicht unbedeutende Gefährdung für die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer dar. Solange kein Rad-/Gehweg für Sicherheit sorgt, wird die kurze Strecke weiterhin in den allermeisten Fällen motorisiert zurückgelegt. Erst ein sicherer Rad-/Gehweg wird ein Umdenken herbeiführen.
Das LBM wird die Kosten eines Rad- und Gehweges bei der vorgesehenen Sanierung dieses Teilstückes der L 252 (geplant 2017/18) nicht übernehmen. Mit der Realisierung des Rad-/Gehweges zwischen Willscheid und Oberwillscheid würde eine bestehende Lücke im Geh/Radwegenetz geschlossen. Alle Ortsteile wären dann durch ein geschlossenes Geh- und Radwegenetz miteinander verbunden, ohne durch den motorisierten Verkehr beeinträchtigt zu werden.
Bei der Anlegung dieses Rad/Gehweges kann und sollte zudem ein Leerrohr zur Sicherstellung einer leistungsstarken DSL-Verbindung verlegt werden. Gerade die Versorgung des Ortsteils Kalenborn mit leistungsstarkem Internet lässt in Teilen noch sehr zu wünschen übrig.