Der Parkplatz-Bürgermeister

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Was mag ihn geritten haben in dieser Sache? Warum will Bürgermeister Schneider die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit beenden, die sich im Laufe der letzten Jahre über alle Fraktionsgrenzen hinweg gebildet hat?

Nachdem der Vorschlag zum Bau eines neuen Parkplatzes hinter der neuen Gymnastikhalle bereits vor wenigen Wochen mehrheitlich, auch mit Gegenstimmen aus der eigenen (CDU-)Fraktion, aus gutem Grund abgelehnt wurde, präsentierte Herr Schneider diesen Vorschlag nun erneut in der Gemeinderatssitzung unter dem Deckmantel „Tagesordnungspunkt PLATZGESTALTUNG WILLSCHEIDER WEG“.
Und er war gut vorbereitet: Die Gegner aus der eigenen Fraktion waren der Sitzung ferngeblieben, der Rest seiner Fraktion diszipliniert, der Beschlussantrag zur Tagesordnung fertig formuliert. Den anderen Fraktionen wurde dieser Antrag natürlich erst in der Sitzung präsentiert – nicht bereits mit der Sitzungsvorlage, wie es der gute Anstand erfordert. Verwaltungsrechtlich vielleicht in Ordnung (was zu prüfen ist) – aber ganz, ganz schlechter politischer Stil. Oder möchten der Ortsbürgermeister und die CDU die politische Großwetterlage auf das kleine Vettelschoß übertragen sehen und allen zeigen, wer die Mehrheit hat.

Worum geht es?

Hinter der neuen Gymnastikhalle soll ein neuer Parkplatz gebaut werden, den Niemand braucht, Niemand will, Niemand nutzen wird – nicht ohne Gefahren nutzen KANN!

Nachdem bereits am Willscheider Berg runde 600.000 DM für Parkplätze vergraben wurden, soll hier das nächste Mammutprojekt gestartet werden. Geplante Kosten zurzeit rund 150.000 Euro. Kosten, die sich bis zur Fertigstellung dieses Projektes mit Sicherheit erheblich erhöhen werden (mehrere 100 m Zufahrtsstraße/Treppenanlagen). Alles aufgrund seiner Idee, dass nach dem Ausbau des Willscheider Weges im Bereich Sporthalle – Schule – Kindergarten bis auf wenige Kurzparker nicht mehr geparkt werden darf.

Was sagen die Nutzer dieser Einrichtungen dazu? Wurden sie gefragt? NEIN!!! Wollen Sie Ersatzparkplätze, die uneinsehbar hinter der Halle am Waldrand liegen? Wollen Sie dafür gut einsehbare Parkplätze, die Frauen auch nach Einbruch der Dunkelheit nutzen können, einem „schön gestalteten“ zweiten Dorfplatz in der gleichen Straße weichen sehen? Wollen Sie weitere Parkplätze, obwohl entlang der Straße „Zum blauen See“ ausreichend Ersatzparkplätze bereit stehen? Wollen Sie im Kurvenbereich gegenüber der Bergstraße die gefährliche Ausfahrt der neuen Parkplätze nutzen müssen, wo jedes Ausfahren zum Glücksspiel werden wird? Aber da findet unser Bürgermeister sicher auch eine Lösung. Wie wäre es, wenn gleich eine Ampelanlage mit eingeplant wird – so etwas haben wir ja noch nicht in Vettelschoß!

Vorschläge, zunächst den tatsächlichen Bedarf festzustellen, Alternativplanungen mit und ohne Parkplätze für den Platz vor der Halle auszuarbeiten, wurden kompromisslos abgelehnt. Parkplätze kann man nie genug haben – als Parkplatz-Bürgermeister.